Tag 6 – Auf an den See

Die Reifen waren vom Vortag immer noch warm.

Da standen schon Oma Anett und Opa Uwe vor der Tür. Eigentlich war das Spiel ziemlich ähnlich zum Tag zuvor. Die Großen saßen beisammen, vor ihnen der schmackhafteste Kuchen der Welt und niemand wusste, meine Gesten zu deuten. Das war das letzte Mal. Entweder können oder wollen sie nicht verstehen, dass ich gerne etwas davon probieren würde. Oder wollt ihr etwa jeden Tag das Gleiche essen? Montag Salami, Dienstag Salami, Mittwoch und den Rest der Woche Salami, Salami, Salami. Vermutlich könntet ihr den Rest eures Lebens nach einer solchen Woche nie wieder ein Stück davon runterwürgen. Ganz nebenbei, ich wäre einem Stück der leckeren Wurst nicht abgeneigt. 

Nach dem obligatorischen Essen verschlug es uns allesamt an den Auensee. Die Fahrt dort hin gestaltet sich als ziemlich herausfordernd. Zuerst bekamen es vier Erwachsene nicht hin, meinen Autositz ordentlich anzuschnallen. Ihr wollt nicht wissen, wie sie das letztendlich gelöst haben. So wirklich wichtig scheint ihnen die Fahrsicherheit nicht zu sein. Zudem war ich für den Autositz viel zu groß, sodass ich wie ein Schluck Wasser dort drinnen hing. Jeder Orthopäde würde bei der Haltung mit dem Kopf schütteln. 

Es war spektakulär. Grenzenlose Weite und Wasser, wo das Auge hinblicken kann. Ich meine wow! Die mutigen Entdecker, die diesen riesigen See irgendwann einmal überquert haben müssen. Chapeau! Die vielen Menschen dort nervten mich aber ein bisschen. Ständig musste mein Benz ihnen ausweichen. Ich fühlte mich wie in einer Achterbahn, die Slalom fährt. Durch das Schaukeln und die frische Luft wurde ich aber sehr seeeehr müde. Bleib wach, Lotte, du willst doch so viel wie möglich mitbekommen. Die Augen werden schwerer, es wird dunkel. 

Als ich dann endlich wieder aufwachte, waren wir wieder daheim. Beim nächsten Ausflug an den See muss ich mich länger wachhalten. 

 

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