Meine Fortschritte

Hhhhaaallooooo, 

schon bald kann ich das wirklich sagen, da ich nun die Laute und Silben für mich entdeckt habe. Ich kann quieken, schreien, brabbeln und so tun, als würde ich auf Mamas Babysprache antworten und sie dabei ernst nehmen. 

Es ist schon Monate her, dass ich die Finger in die Tastatur gehauen habe. Umso verblüffender muss es nun für euch sein, welche Fortschritte ich nun präsentiere.  Meine Eltern sind richtig stolz auf mich und halten jeden Moment mit der Kamera fest. Das mag manchmal ziemlich nervig sein und ich fühle mich oft wie ein Tier im Zoo, wenn die beiden Paparazzis mit ihren Handys um mich herum irren und wirklich jede banale Bewegung aufzeichnen, als wäre ich das einzige Baby, was diese macht. 

Dennoch möchte ich meine Fortschritte mit euch teilen. Da so viele Wochen vergangen sind, habe ich Auszüge aus meinem Babytagebuch für euch unten zusammengefasst. 

13. bis 16. Lebenswoche

Ich habe etwas verloren, ich glaube, es nennt sich Greifreflex. Früher schlossen sich meine Hände automatisch, wenn sie was zu fassen bekamen. Das muss ich nun leider von alleine machen. Ich hatte schon die große Hoffnung, dass das bleiben würde und ich mich nicht dafür anstrengen muss.  Hoffentlich bleibt wenigstens Mamas Milch für immer erhalten.

Naja, jedenfalls kann ich nun schon viele schöne Dinge anfassen und mit der Zunge abschlecken. Es tut einfach sooo gut.  Ich bin nun eine richtige Entdeckerin und schaue mich gerne in der Umgebung um. Oh, hier ein Bild von Monet, da das Wehen der Bäume und Vorbeiziehen der Wolken und – oh eine gelbe Quietscheente. Alles ganz faszinierend. Die vielen Eindrücke lassen mich Quietschen, Quieken und zaubern mir ein Lächeln ins Gesicht. Dabei werde ich aber auch schnell müde. Mama nennt das immer das Verarbeiten von Eindrücken. Damit sie mich schnell zum Schlafen bringt und ich nicht erst Schreien muss, um sie auf meine Müdigkeit aufmerksam zu machen, reibe ich mir die Augen bis sie ganz rot sind. Müdigkeit tut aber auch weh in den Augen. 

17. Woche

Es ging ganz schnell, ich konnte es gar nicht richtig realisieren. Da lag ich noch im ersten Moment nackig auf dem Bauch und schrie und strampelte und schwupps, plötzlich kippte mein schwerer Kopf zur Seite und ich lag auf dem Rücken. Mama dachte natürlich gleich, dass ich mich nun drehen kann. Sie hat aber leider nicht gemerkt, dass das Sofa etwas abschüssig ist… 

18. und 19. Woche

Ihr wisst, dass ich euch liebe. Aber nehmt es mir bitte nicht krumm, dass ich bei eurem Anblick anfange zu weinen. Neue Umgebungen, andere Gerüche und Gesichter – das überfordert mich schnell. Bei Mama und Papa ist es am besten. Sie nennen mich immer Fremdel-Baby. Aber keine Sorge: Bald empfange ich euch mit breitem Grinsen und offenen Armen, wenn ich etwas mutiger bin. 

Ich habe nun Gesichter und Haare für mich entdeckt. Es ist aber auch zu ulkig, wenn sich Mama und Papa mit ihren riesen Zinken nähern. Da muss ich einfach reinkneifen und ab und zu laut lachen. 

Vor Kurzem belauschte ich auch ein Gespräch von Mama und Papa, in welchem sie mich für meinen guten Schlafrhythmus lobten. Da wurde ich etwas verlegen, schließlich habe ich dafür auch hart trainiert. 

20. und 21. Woche 

Am schlimmsten sind die Schübe. Die kommen immer mal und sie kündigen sich dadurch an, dass ich seltsamer Weise launiger werde, immer an Mamas Brust möchte und plötzlich neue Dinge kann, welche mich etwas irritieren. Da liege ich also eines Morgens auf der Decke und plötzlich überstreckt sich mein Kopf und ich versuche mich auf den Bauch zu drehen. Wo kommt denn das auf einmal her? 

Ich muss zugeben, dass ich mich in diesen Phasen selbst etwas anstrengend finde, aber Mama hat sich dazu ein Buch gekauft und weiß bestens Bescheid. 

Des Weiteren finde ich nun diese komischen zwei Knuppel mit Zehen dran interessant. Die tauchen immer auf, wenn ich meine Beine in die Höhe strecke. Sie riechen nach Käse. Trotzdem macht es Spaß, sie anzufassen und ich versuche sie, in den Mund zu stecken. Ob sie schmecken?

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