Tag 4 – I’m coming home

I’m coming home. Tell the world I’m coming home!

Gestern Abend, kurz bevor Papa, Opa und Tante Katrin gegangen waren, hatte ich noch ein Gespräch belauscht. Natürlich hatte ich mich schlafend gestellt, damit niemand Verdacht schöpft. Es ging darum, dass Katrin uns morgen Mittag abholen wollte. Ich hörte zwar nicht heraus, wohin es gehen sollte, aber es klang aufregend, mit einem motorisierten Gefährt durch die Gegend zu düsen. Meine Zimmer-BFF Emmy hatte mir berichtet, dass es ein erhabendes Gefühl sei, die Pferdestärken unter dem eigenen Popo zu spüren. Woher sie das weiß? Ich habe keine Ahnung.

Bevor ich aber endlich meinen Umzug antreten konnte, musste ich einigen Meetings beiwohnen. Man stellt sich das eigentlich immer falsch vor. Alle sind fein gekleidet, reden eloquent und fühlen sich wichtig. Meine waren da das genaue Gegenteil. Piepen in den Ohren, Piekser in die Fersen, Ultraschall links und rechts. Nach einer Stunde stand es mir sonst wohin. Doch wer gesund sein will, muss dies vorher checken lassen. 

Wie dem auch sei. Die Mittagszeit rückte immer näher. Die tägliche Routine der Versorgung meiner Mama mit Nahrung erfolgte und ebenso ihr zu einer Fratze verzogenem Gesicht, als sie das Essen wieder einmal von sich weg schob. Zum Abschied sollte eigentlich meine Schönheit für die Nachwelt noch auf Film aufgezeichnet werden, doch die eigens engagierte Fotografin lies sich nicht blicken. Mama und Papa haben mir versprochen, dass wir ein anderes Mal schöne Bilder machen würden.

Pünktlich wie die Maurer stand Tante Katrin parat, um uns nach Hause zu bringen. Tut Tut, aus dem Weg.  Daheim angekommen, legten wir uns zu dritt ins Bett und kuschelten eine halbe Ewigkeit. Die Einrichtung finde ich ganz passabel. Ich habe mein eigenes Bettchen, einen nicht begehbaren Kleiderschrank. Einen eigenen Platz, wo mir immer die neusten Mode übergeworfen wird und noch einen extra Platz, um ein Nickerchen abzuhalten. Onkel Knut hat mir auch eine eigene Wiege angefertigt. Mit seinen eigenen Händen. Na klar, als ob man sowas selber bauen könnte. Außerdem ist 2012 eingeritzt. Bislang habe ich seinen Schabernack nicht durchschaut, aber ich werde ihn sicher selbst bald fragen können und dann werde ich aufklären, was es damit auf sich hat.

Am Schluss stellten mir Mama und Papa noch unsere anderen Mitglieder vor. Da wären Lilly und Milka, Günni das Schwein, Bugs und Lola. Ganz schön was los sag ich euch. 

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